Warum immer mehr
Deutsche zum Arbeiten
ins Ausland gehen
Laut einer aktuellen Umfrage entscheiden sich immer mehr Deutsche für einen Job im Ausland. Hauptgrund für einen Auslandsjob ist das Kennenlernen neuer Sprachen und Kulturen. Andere wiederum wünschen sich einfach nur einen Tapetenwechsel und mehr Abwechslung im Leben. Aber auch der Wunsch, Deutschland zu verlassen beziehungsweise „einfach nur weg“ wird vermehrt als Grund genannt.
Überraschende Auslandsmotive bei Arbeitnehmern
Hierzu gehört der Wunsch, eine neue Sprache und Kultur kennenzulernen. Über alle Altersgruppen hinweg ist dies mit Abstand als wichtigstes Motiv genannt worden, gefolgt von dem Wunsch, mehr Abwechslung ins eigene Leben zu bringen. Überraschend ist, dass die Befragten sogar ein neues Motiv nennen, das in der letzten Umfrage von 2022/2023 noch nicht genannt wurde. So steht der Wunsch, einfach nur aus Deutschland zu wollen, gleich an dritter Stelle. An vierter Stelle kommt das Gehalt, das im Vergleich zur letzten Befragung als Motiv um zwölf Prozent zulegt. Das mit knapp 26 Prozent an Position fünf genannte Motiv „Lebenslauf und Karriere“ büßte zwei Prozentpunkte ein und bleibt somit eher nachrangig.
„Die Motivation, den künftigen Arbeitgeber im Ausland zu suchen, ist eine viel emotionalere Entscheidung als ein Jobwechsel in Deutschland“, erklärt Frank Möller, Gründer und Geschäftsführer der Auslandsjob Recruiting Solutions GmbH. „Dabei spielt der eigentliche Job beziehungsweise Arbeitgeber hinsichtlich seiner Employer Brand beziehungsweise Attraktivität eine wesentlich geringere Rolle. Vielmehr steht der Wunsch, im Ausland zu leben und ein neues Land, neue Leute und eine neue Kultur kennenzulernen, deutlich im Vordergrund“, führt Frank Möller weiter aus.
Alter spielt beim Auslandswunsch eine große Rolle
Um die Ergebnisse der aktuellen Umfrage besser zu differenzieren, wurden die Befragten in drei Hauptgruppen unterteilt: unter 18 bis 29 Jahre, 30 bis 59 Jahre und über 60 Jahre. Wirklich interessant ist, dass die Gruppe der unter 18- bis 29-Jährigen das Kennenlernen einer neuen Sprache und Kultur als Hauptmotiv für einen Auslandsjob angibt (über 74 Prozent). Mit zunehmendem Alter liegt es dann nur noch bei etwa 58 Prozent.
Der Wunsch nach mehr Abwechslung und einem Tapetenwechsel ist bei allen Gruppen gleich stark ausgeprägt. Bei einer differenzierten Analyse fällt jedoch auf, dass die Gruppe der 22- bis 29-Jährigen sich am wenigsten für das Thema interessiert (41 Prozent). Bei der Gruppe der 40- bis 49-Jährigen ist das Interesse jedoch umso größer (über 49 Prozent). 42 bis 48 Prozent der Befragten wollen hingegen einfach nur raus aus Deutschland, wobei Frauen diesen Wunsch etwas stärker verspüren als Männer.
Die beiden Themen „Gehalt“ sowie „Lebenslauf und Karriere“ belegen die beiden letzten Plätze. Auffallend ist, dass das Thema „Gehalt“ vor allem mit zunehmendem Alter weniger wichtig zu sein scheint. Bei der Gruppe der 22- bis 29-Jährigen ist es stärker ausgeprägt, besonders bei den Männern (etwa 40 Prozent). Ähnlich verhält es sich mit dem Thema „Lebenslauf und Karriere“. Hier haben rund 44 Prozent der unter 18-Jährigen angegeben, etwas für ihren Lebenslauf und ihre Karriere tun zu wollen. In der Gruppe der über 60-Jährigen ist das Gehalt kaum noch Motivation, ins Ausland zu gehen (knapp fünf Prozent).
Angestellte und Rentner möchten „raus aus Deutschland“
Auch bei der Analyse der verschiedenen Berufsgruppen und ihrer Motivation, ins Ausland zu gehen, zeigt die Umfrage deutliche Unterschiede. Wirklich interessant ist in dieser Rubrik die hohe Ausprägung, einfach raus aus Deutschland zu wollen. Er wird in erster Linie von Angestellten und Rentnern angeführt (etwa 48 Prozent). Insgesamt rangiert der Punkt mit rund 45 Prozent auf dem dritten Platz. Dass Rentnern das Thema „Gehalt“ nicht so wichtig ist, überrascht kaum. Für dieses Thema haben sich vor allem Angestellte und nicht Berufstätige (etwa 35 Prozent) ausgesprochen. Beim Thema „Karriere und Lebenslauf“ waren es hingegen nur noch rund 25 Prozent. Hier sind Studenten mit 45 Prozent am häufigsten vertreten.
„Erst das (Aus-)Land, dann die beruflichen Rahmenbedingungen“, fasst Frank Möller die Wichtigkeit der Gründe und Entscheidungsabfolge bei Auslandsjobbern zusammen.
Info: Weitere Informationen zur kompletten Umfrage unter www.auslandsjob.de





