Regie und
Producing
(Produktion)
Sind ein Team (von links):
Vanessa Stachel, Luca Merkle
und Nadia Zimmermann.
„Ton ab!
Kamera läuft!
Und bitte…“
Text: Bettina Nowakowski
Fotos: Martin Kalb
Bei einer Filmproduktion muss besonders die Zusammenarbeit zwischen Regie und Producing stimmen. Regisseur oder Regisseurin sind hauptsächlich für die kreative Umsetzung verantwortlich, aber auch das Producing ist von Anfang an am kreativen Prozess beteiligt und kümmert sich außerdem um Finanzierung und Planung.
„Regie ist schon immer mein Kindheitstraum gewesen“, erzählt Vanessa Stachel. Das kurze und visuelle Erzählen – wie jetzt im aktuellen Projekt – liegt ihr besonders. „Um Regie zu führen, muss man ein kreativer Mensch sein und Visionen haben, gern mit anderen Menschen zusammenarbeiten und vor allem ein Teamplayer sein“, erläutert die 35-jährige Studentin der Filmakademie in Ludwigsburg. Sie ist in ihrem letzten Studienjahr und führt gerade bei ihrem Diplom-Werbefilm Regie, der für Greenpeace als „Social Spec Spot“ konzipiert wurde. „The Nymph“ erzählt die märchenhafte Geschichte einer Liebe zwischen einem Ritter und einem Wassernymph.
Im Albrecht Ade Studio der Filmakademie ist als Set eine magisch-märchenhafte Kulisse aufgebaut. Echte Pflanzen, eine romantische Hintergrundmalerei und eine Kuhle, die noch einen mit Wasser gefüllten See darstellen wird, bilden die Szenerie für den Diplom-Werbefilm, der zum Frühjahr 2026 fertiggestellt sein soll. Sechs Wochen braucht es für den Aufbau des Szenenbildes, das Ines Ter Haar und ihr Team geschaffen haben. Gedreht wird an sieben Tagen mit zwei Schauspielern aus England. Das magische Märchen, das von der Beziehung zwischen Mensch und Natur handelt, entsteht unter der Regie von Vanessa Stachel. Ihr zur Seite stehen Nadia Zimmermann und Luca Merkle, die beide für das Producing verantwortlich und auch im letzten Studienjahr sind.
„Team-Spirit“ untereinander
Gemeinsam wird an der Umsetzung der Idee gearbeitet. Dazu gehört auch, die Übersicht über die Kalkulation, die Finanzierung, den Drehplan und die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu behalten. „Man trägt da viel Verantwortung“, weiß Nadia Zimmermann. Eine gute Kommunikation im Team aufzubauen, viele Menschen und ihre Aufgaben koordinieren können und eine gute Arbeitsatmosphäre schaffen, wären wichtige Voraussetzungen für das Gelingen eines Projekts. „Es braucht schon den Team-Spirit, das alle an einem Strang ziehen“, ergänzt Luca Merkle. Da sei auch oft Improvisation gefragt. „Das Gute ist der Zusammenhalt untereinander“, findet er. „Einer der größten Pluspunkte an der Filmakademie ist, dass schon früh Kontakte hergestellt werden können und viel Unterstützung stattfindet“, so Nadia Zimmermann. Und Vanessa Stachel ergänzt: „Hier kommen oft Dozenten, Leute aus der Industrie halten Vorträge, da bekommt man viele hilfreiche Kontakte.“
Vanessa Stachel möchte später selbstständig Regie führen und eigene Filme machen. Sie würde nach dem Studium auch gern ins Ausland gehen, nach Großbritannien oder in die USA. „Es ist nicht so einfach, in die internationalen Märkte reinzukommen“, stellt sie fest. „Aber wir reichen unsere Filme auch bei internationalen Festivals ein, das hilft sehr.“ Typische Berufsfelder für Regie oder Producer sind Werbefilme oder die Mitarbeit in Produktionsfirmen, in Werbeagenturen oder Medienunternehmen. Wer sich für das Filmgeschäft als Producer oder für Regie interessiert, sollte sich auf jeden Fall an Filmhochschulen bewerben, empfiehlt Nadia Zimmermann. „Erste Erfahrung im Filmgeschäft sollte man aber mitbringen, das ist schon eine Voraussetzung.“
Die Kulisse ist aufgebaut. Die echten Pflanzen müssen bewässert werden. Luca Merkle und Nadia Zimmermann kontrollieren das Set.
Von der Vision zum Dreh
Vanessa Stachel, Nadia Zimmermann und Luca Merkle sind sicher, dass sie auf dem richtigen Weg sind. „Die Teamarbeit und der Austausch mit den Leuten, dass alle immer zusammenarbeiten, das gefällt mir am besten“, sagt Nadia Zimmermann. Vanessa Stachel mag an ihrem zukünftigen Beruf als Regisseurin „die Vielfältigkeit, wie sich Visionen zu einem Projekt entwickeln.“ Der Weg von der Idee, „vom Papier ins Studio“ fasziniert sie daran besonders. „Der Moment, wo es echt wird, wenn endlich gedreht wird, der ist das Besondere“, so die Regisseurin. Und Luca Merkle ergänzt: „Ein Paket aus allem zu schnüren, die Vision zu erschaffen und dann umzusetzen, der Start in die Pre-Produktion: wenn man da angekommen ist, ist es für mich ein schöner Moment.“
