Koch
Köchin
Mehr als nur Gemüse schnippeln
Text: Bettina Nowakowski
Fotos: Martin Kalb
Eigeninitiative und Kreative Ideen
Tobias Langer, Küchenchef des Schlosshotels Monrepos, ist diese Eigeninitiative und Förderung von kreativen Ideen bei seinen Auszubildenden sehr wichtig. „Ich versuche von Anfang an, unsere Azubis zum selbstständigen Arbeiten anzuleiten, sie sollen nicht nur Gemüse schnippeln, sondern auch fit in der Organisation und Planung und teamfähig sein.“ Das Schlosshotel Monrepos verfügt über verschiedene Restaurants, in denen die Azubis von Anfang mit eingebunden sind. Neben dem Restaurant Gutsschenke, das für die kreative, gehobene Küche steht, gibt es das „Attempto“, eine Mischung aus Bar, Bistro und Lounge und die Gartenwirtschaft mit klassischen Gerichten. Dazu kommen das Frühstücksbuffet für die Hotelgäste, Catering und Veranstaltungen wie Tagungen, Firmenevents oder Hochzeiten. „Unsere Azubis fangen im Frühdienst beim Frühstück an, nach drei bis vier Wochen können sie da schon selbstständig arbeiten“, erklärt Tobias Langer. In diesem Ausbildungsjahr haben fünf neue Azubis ihre Lehrstelle zum Koch im Schlosshotel Monrepos angetreten.
Oft ist der Beruf des Kochs beziehungsweise der Köchin negativ belegt wegen der langen Arbeitszeiten und der stressigen Atmosphäre im Küchenbetrieb. „Das ist nicht mehr so wie früher“, meint Tobias Langer. In den 70er und 80er Jahren war die Gastronomie noch für ihre „cholerischen Chefköche“ verschrien, das hätte sich entscheidend verändert. „Natürlich gibt es immer mal stressigere Phasen, aber mir ist wichtig, dass es in der Küche im Ton ruhig zugeht“, so der Küchenchef. Auch die Arbeitszeiten seien inzwischen anders: im Schlosshotel gibt es Schichtdienste, so dass keiner der Köche rund um die Uhr am Herd stehen muss.
Wichtig sei vor allem, dass man eine Leidenschaft fürs Kochen mitbringt und Respekt vor dem Beruf und den Umgang mit Lebensmitteln habe. „Man sollte einfach auch Spaß daran haben, die Gäste bekochen zu wollen“, so der Küchenexperte, der selbst lange Jahre in der Schweiz war und dort Erfahrungen gesammelt hat. Er empfiehlt den Azubis, am Anfang ruhig öfter zu wechseln, auch ins Ausland zu gehen. „Wenn Azubis länger bei uns bleiben, freue ich mich natürlich auch, dann werden sie übernommen und ich kann ihnen noch mehr für ihren zukünftigen Job mitgeben.“
Auch mal ins Ausland gehen
Ins Ausland möchte auch Enno Poker gern, zum Beispiel in die Schweiz, dann allerdings „mehr in Richtung reines Restaurant“. Alternativ könne er sich ein Studium für Food Design vorstellen. Ausgelernte Köche haben die Möglichkeit, ganz klassisch in Restaurants oder Hotels zu arbeiten, in Kantinen, Krankenhäusern oder Pflegeheimen, bei Catering-Firmen oder auf Kreuzfahrtschiffen. Einige Köche machen sich selbstständig, obwohl es heute sehr viel schwieriger geworden ist, einen eigenen Restaurantbetrieb aufzubauen.
„Wenn man eine Leidenschaft fürs Kochen hat, dann sollte man einfach mal mit der Ausbildung anfangen und sich nicht von dem angeblich schlechten Ruf in der Gastronomie beeinflussen lassen“, findet Enno Poker. „Denn Koch ist einfach ein super Job.“
