Beliebte Berufe,
die Immer seltener werden
Text: Bettina Nowakowski
Fotos: Oliver Bürkle


Goldschmiedin Barbara Paschke (links)
und Tanja Bangert, Geschäftsführerin
des Juweliergeschäfts Mayer Uhren
Schmuck präsentieren edle Uhren.
Es ist nicht alles Gold, was glänzt: auch Edelsteine, Silber, Weißgold und Platin werden in den Händen eines Goldschmieds oder einer Goldschmiedin zu ganz besonderen Kostbarkeiten. Der Beruf ist sehr beliebt, aber er wird seltener, ebenso der des Uhrmachers. Obwohl sehr gesucht, gibt es immer weniger Juweliergeschäfte, die selber Goldschmiede und Uhrmacher ausbilden.
Goldschmiedin Barbara Paschke hat ihren Traumberuf klassisch erlernt über die Goldschmiedeschule in Pforzheim, eine Gesellenprüfung abgelegt, und bei verschiedenen Juwelieren gearbeitet, bis sie vor zwei Jahren nach Bietigheim kam. „Ich mag am liebsten die Einkaräter, die Brillanten“, verrät sie.



Uhrmacher Andreas Schulz braucht Zeit und
Geduld für seine filigrane Arbeit.
Fingerfertigkeit und ein gutes Gespür
Die duale Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre und endet mit der Gesellenprüfung. Als „staatlich geprüfte(r) Goldschmied/-in“ kann man bei Juwelieren oder in Betrieben der Schmuckindustrie arbeiten, Schmuckdesign studieren oder sich später selbstständig machen. Allerdings ist es nicht einfach, einen Ausbildungsplatz zu finden, denn immer weniger Goldschmiedebetriebe bilden selber aus.

Foto: Barbara Paschke
Als Uhrmacher braucht man Zeit und Geduld
Schmuck ist heute ein Accessoire
Schmuck werde heute aber eher als Accessoire angesehen. Wurde früher ein edles Schmuckstück noch zu einem besonderen Anlass wie einen runden Geburtstag verschenkt, ist das heute eher ein Wellness-Urlaub. „Das hat sich in der Bedeutung schon gewandelt“, meint Tanja Bangert. Schmuck werde heute eher gezielt gekauft. „Die Kunden wissen es aber sehr zu schätzen, dass sie individuell beraten werden.“
Barbara Paschke findet, Goldschmied sei „immer noch ein wunderschöner Beruf, der so viele Möglichkeiten bietet.“ Es ist eben ein besonderes Handwerk, mit einer jahrtausendalten Tradition, die bis zu den Etruskern zurückreiche. Besonders schön findet die Goldschmiedin, dass „sich die Leute über das freuen, was man selbst hergestellt hat“. Diese Wertschätzung und die Einzigartigkeit machen den Beruf des Goldschmieds noch immer zu einem Traumberuf.
